Oca-Knollen (Oxalis tuberosa) – Ein Pflanzenportrait der bunten Andenknollen (2024)

Oca-Knollen (Oxalis tuberosa) – Ein Pflanzenportrait der bunten Andenknollen (1)Mit unseren Oca-Jungpflanzen (lateinisch: Oxalis tuberosa; deutsch: knolliger Sauerklee) bieten wir eine neue, aber dennoch auch alte Gemüsepflanze an. Die bunten Knollen bereichern nicht nur in punkto Optik unseren Speiseplan sondern auch geschmacklich haben diese farbenfrohen Knollen einiges zu bieten. Zwar wurden die Oca seit jeher wegen Ihren bunten essbaren Knollen angebaut. Darüber hinaus sind aber auch sowohl die Blätter als auch die Triebe essbar. In diesem Artikel erfahren Sie, wie vielfältig dieses Gemüse aus den Hochlagen Südamerikas unsere Gärten und unseren Speiseplan bereichern kann – und wie sie Ihr Gemüsesortiment um eine spannende und vielfältig einsetzbare Knollenfrucht ergänzen können.

Woher stammen die Oca

Wie erwähnt stammen die Oca (Oxalis tuberosa), zu Deutsch auch Sauerklee oder genauer übersetzt: knolliger Sauerklee, aus Südamerika, besser gesagt aus den Hochlagen der Andenregionen. Hier wurden die Knollen bereits von den Inkas neben Kartoffeln und diversen weiteres Knollenfrüchten angebaut und sind dort auch heute noch sehr beliebt.

Oca in Europa anbauen

In Europa werden die Oca hauptsächlich als einjährige Kultur angebaut. Die krautigen Triebe sterben mit den ersten stärkeren Nachtfrösten im Herbst ab und die Knollen vertragen im Boden nur etwa -5°C, vielleicht auch etwas weniger. Nur in ausgesprochen milden Weinbauregionen oder auf den britischen Inseln besteht die Möglichkeit die Oca als ausdauernde Staude zu kultivieren. Allerdings geht dies Kulturvariante zu Lasten der Knollengröße und des Ertrags.

Bei der Pflanzung sollte ein eher halbschattiger Standort gewählt werden, da die Pflanzen in direkter Sonne bei anhaltenden Hitzephasen Ihr Wachstum komplett einstellen. Daher ist auch eine möglichst frühe Pflanzung, nach dem die Spätfrostgefahr vorüber ist, zu empfehlen. So kann sich die Pflanze noch im späten Frühjahr und Frühsommer möglichst stark entwickeln – damit ist die Basis für einen möglichst großen Knollenansatz gelegt.

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Bild: kräftige Oca-Pflanzen im Garten

Die Oca gehören zu den photoperiodischen Pflanzen und somit werden erst ab Mitte September, besser gesagt ab einer Tageslänge von weniger als 12 Stunden, die Knollen ausgebildet. Daher muss bei der Ernte auch Geduld bewiesen werden, denn die Pflanzen brauchen im Idealfall etwa 6 Wochen um die Knollen zu bilden. D.h. die Ernte sollte frühestens Ende Oktober erfolgen.

Für eine Ertragssteigerung macht es durchaus Sinn, im August das Zentrum der Oca-Pflanzen mit einigen Schaufeln Erde zu bedecken. Durch diese Maßnahme werden mehr Wurzeln und damit einhergehend auch mehr Knollen gebildet. Ebenso ist es sinnvoll, die Pflanzen im Oktober vor den ersten Nachtfrösten zu schützen, damit die Knollen möglichst viel Zeit bekommen, um zu wachsen und auszureifen.

Oca – eine ganzheitlich essbare Pflanze

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Bild: ausgegrabene Oca-Pflanze mit Knollen; Blätter, Trieb und Knollen sind essbar

Kurz gesagt: Alle Teile der Oca-Pflanzen (Blätter, Triebe und Knollen) könne gegessen werden. Die Blätter finden, ebenso wie die Blüten, Verwendung im Salat und bringen eine gewisse zitronig-säuerliche Frische mit. Allerdings ist die Blütenbildung bei uns eher selten, einerseits weil in der Domestikation der Schwerpunkt der menschlichen Selektion auf die Knollen (und die Vermehrung durch die Knollen) gelegt wurde, andererseits aber auch, weil auch die Blütenbildung vom Kurztag abhängt. Die bis zu 40 cm langen Triebe können wie Rhabarber verwendet werden, mit dem Unterschied, dass diese auch roh verzehrt werden können. Ebenso können auch die Knollen roh gegessen werden, z.B. als Snack mit einer Dip-Sauce. Die Knollen können aber auch gekocht, gebacken, geröstet oder frittiert werden.

Das deutsche Synonym „Sauerklee“ ist schon recht aussagekräftig, was den Geschmack angeht. Blätter und Triebe werden überwiegend roh gegessen und haben einen frisch-säuerlichen Geschmack, der an Rhabarber erinnert. Dies versteht sich sozusagen von selbst, da Oxalis tuberosa – wie es der lateinische Name schon sagt - einen gewissen Gehalt an Oxalsäure aufweisen, der aber keine negativen Auswirklungen hat, solange man die frischen Triebe und Blätter nur als aromatisierende Zusätze einsetzt und sie nicht kiloweise verspeist.

Im Zentrum stehen aber die Knollen, die wie schon erwähnt roh und gekocht genossen werden können. Sie haben auch diesen frischen säuerlichen aber auch leicht erdigen Geschmack. Beim Kochen geht ein Teil der Säure (und auch die leuchtende Farbe der Schalen) verloren und der Geschmack sowie die Textur erinnern dann mehr an eine (sehr aromatische), sozusagen fruchtige Kartoffel.

Eine der besten Zubereitungs-Methoden ist die Zubereitung von Oca-Chips. Hierfür werden die Knollen der Länge nach in dünne Scheiben geschnitten (bitte Schale belassen), leicht mit Olivenöl bepinselt und auf einem Backblech im Ofen gebacken, bis sie gold-gelb und knusprig sind. Bei dieser Zubereitungsart bleibt dann auch die attraktive Farbe der Schale teilweise erhalten.

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Bild: fertige Oca-Chips

Die Vorteile für den Konsumenten

Als Pflanzenproduzent und/oder Händler bzw, Verkäufer sollten neben der Produzierbarkeit und dem eigenen Mehrwert einer Kultur auch immer die Vorteile für den Endkonsumenten eine wichtige Rolle spielen. Nachfolgend haben wir die relevantesten Vorteile für den Hobbygärtner zusammen getragen:

  • Oca sind ideale Pflanzen für einen halbschattigen oder gar schattigen Standort, abgesehen von Gebieten mit gemäßigten sommerlichen Klimabedingungen, allen voran maritim beeinflusste Gebiete wie Norddeutschland, die Niederlande oder die die britischen Inseln
  • An Standorten mit gemäßigten sommerlichen Klima können Oca auch noch spät gepflanzt werden (bis Anfang August)
  • Alle Pflanzenteile sind essbar (Blüten, Blätter, Triebe und Knollen) und die farbenfrohen Knollen sind vielfältig verwendbar. Sie können z.B. frisch, gekocht oder frittiert gegessen werden
  • Bisher sind in Europa kaum/keine Krankheiten bei Oca-Pflanzen bekannt

Die wichtigsten Kulturtipps für den Hobbygärtner und Endkonsumenten

Um letztendlich auch einen guten Ertrag der Oca-Pflanzen zu gewährleisten, haben wir für Sie die wichtigsten Kulturtipps zusammengefasst.

  • Lieber einen halbschattigen oder gar vollschattigen Standort wählen als einen vollsonnigen Standort
  • Düngen Sie die Oca-Pflanzen, wenn überhaupt nur zu Beginn der Kultur, idealerweise direkt bei der Pflanzung
  • Bedecken Sie die Triebe in der zweite Augusthälfte mit Erde, um mehr Wurzeln und somit mehr Knollen zu bekommen
  • Geduld beweisen und spät ernten, je später Sie ernten umso mehr und umso größere Knollen bilden sich
  • Schützen Sie Ihre Oca-Pflanzen im Herbst im einen Vließ vor den ersten Nachfrösten. Solange die Pflanzen grün und aktiv sind, solange wachsen auch die Knollen
  • Einfache Lagerfähigkeit der Knollen: im Dunkeln bei 4-15°C sehr einfach und bis ins Frühjahr lagerfähig. Bei Licht vergrünen vor allem die hellen Knollen etwas, aber diese grünlichen Knollen sind im Gegensatz zu den Kartoffeln weiter genießbar und nicht giftig. Gerad nach der Ernte macht es auch Sinn, die Knollen eine Zeitlang bei höheren Temperaturne auszulegen, da dann zusätzlich Zucker gebildet wird, der den Geschmack noch attraktiver macht

Oca – Das Schattengemüse: ein Muss für jedes Gemüse-Sortiment im Endverkauf

Neben dem Nutzen für den Endkonsumenten ermöglichen unsere Oca-Jungpflanzen auch dem Produzenten und dem Handel ein gewisses Alleinstellungsmerkmal im Bereich der Gemüsepflanzen. Denn gerade beim Gemüse sollte in Sortimenten gedacht werden und nicht in einzelnen Sorten. Zusammen mit den anderen Kulturen aus unserer Gemüsegruppe „Fruits of the Roots®“ wie Yacon, Topinambur oder auch den Süßkartoffeln bieten wir unseren Kunden ein umfangreiches und außergewöhnliches Sortiment an Knollengemüse, welches sich zudem auch leicht, problemlos und schnell produzieren lässt. Die Oca haben zusätzlich den Vorteil, da sie gerade dort am besten wachsen, wo sonst andere Pflanzen scheitern: im Schatten. In jedem Garten finden sich ganz sicher mehrere Stellen (und vielleicht jedes Jahr auch an anderen Orten), an denen es noch einen freien Platz im Schatten oder Halbschatten gibt, der mangels geeigneter Pflanzen bis jetzt unbeachtet und unbearbeitet blieb. Die Klee-artigen Blätter und Triebe sind darüber hinaus auch optisch sehr attraktiv.

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Bild: nicht nur essbar sondern auch schön anzuschauen, die kleeähnlichen Blätter der Oca

Aufgrund der beschriebenen Wuchseigenschaften (Schatten, Kurztag, kühlere Orte) eigenen sich Oca-Pflanzen auch perfekt für die Permakultur oder für Mischpflanzungen: Zum Beispiel kann man Reihen oder Einzelpflanzen (der hohen Pflanzen) von Süßmais oder Yacon abwechslungsweise mit Oca pflanzen.

Weitere Oca-Artikel

Wenn wir nun Ihr Interesse an diesem spannenden wie bunten Knollengemüse geweckt haben, dann lesen Sie gleich unseren weiteren Oca-Artikel. Zum einen über unsere angebotene Oca-Jungpflanzen Qualität mit einer schematischen Darstellung wie Sie Oca-Pflanzen produzieren können. Und zum anderen unseren interessanten Artikel über unser aktuelles Sortiment na Oca-Jungpflanzen. In diesem Artikel geben wir Ihnen auch einen Einblick in die Oca-Züchtung bei Lubera® und damit auch, wie sich unser Sortiment in Zukunft weiter entwickeln wird.

Die Produktion von Oca-Jungpflanzen für den Endverkauf

Oca-Sorten und Oca-Züchtung bei Lubera Edibles

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